Nazi-Outing in Südniedersachsen: Martin Ahlborn

Quelle: de.indymedia.org und barrikade.info

In der Nacht vom 04. auf den 05.09.2018 haben wir Martin Ahlborn in seiner Nachbarschaft und bei seinem Arbeitgeber geoutet. Martin Ahlborn ist ein aktiver und ideologisch gefestiger Nazi aus Südniedersachsen.

Er wohnt in der Hohen Feldstraße 1, 37170 Uslar/Delliehausen, zusammen mit seiner Frau Marina und einer Tochter. Er arbeitet in einer Vollzeitbeschäftigung als Betriebsinformatiker bei Lavision Göttingen. Aktuell fährt er einen silbernen/grauen VW mit dem Kennzeichen NOM-MA-16. Außerdem ist er in Besitz eines grauen Rollers mit dem Kennzeichen NOM-NN-44.

Ahlborn wurde am 11. November 1962 in Uslar geboren. 1982 absolvierte er am örtlichen Gymnasium in Uslar sein Abitur und studierte anschließend bis 1992 an der TU Braunschweig Informatik.
In der Ausgabe 05/2002 berichtete „Blick nach Rechts“ über Martin Ahlborn, so habe er eine Geldstrafe wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen bekommen. Hier der Artikel im Wortlaut: Weiterlesen

Thorsten Heise – Der Werdegang eines Nazikaders

Quelle: Theorie bedingt Aktion Göttingen

Seit dem 30. Januar gibt es das Projekt „Völkischer Flügel“ innerhalb der NPD, maßgeblich initiiert von Thorsten Heise. Der Nazikader Heise ist kein unbeschriebenes Blatt. Seit mehreren Jahrzehnten steht er im Fokus antifaschistischer Arbeit. Wir haben uns dazu entschlossen, seine Vergangenheit in einer Kurzfassung neu aufzuarbeiten und ihn als einen der wichtigsten rechten Akteure in unserer Region wieder mehr in den öffentlichen Fokus zu stellen.

Der Völkische Flügel und die NPD
In der Selbstdarstellung heißt es, der völkische Flügel sei ein „nationalistisch und völkisch orientiertes Bündnis innerhalb der NPD, welches eine parteiübergreifende Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Organisationen und Personen anstrebe. Dem Liberalisierungsprozess und Mitgliederschwund in der Partei müsse Einhalt geboten werden. Durch eigene Projekte, Veranstaltungen, Schulungen, Medien und Sprecher wolle der völkische Flügel aktiv am Parteigeschehen mitwirken.“
Die am 30. Januar 2018 veröffentlichte Proklamation auf der Website des völkischen Flügels trägt eine deutliche Handschrift des NPD-Vizevorsitzenden Thorsten Heise, der im Impressum der Website steht und schon seit längerer Zeit keinen Hehl daraus macht, dass er für eine Radikalisierung der NPD steht, ganz nach dem Vorbild alter FAP-Strukturen, in denen er selbst politisiert wurde. Nachdem Heise an der letzten Bundesvorstandswahl am 11.März 2017 gegen den amtierenden und als liberaler geltenden Parteivorsitzenden Frank Franz antrat und unterlag, sieht er mit dem Projekt Völkischer Flügel nun möglicherweise seine Gelegenheit gekommen, die Partei grundlegend zu verändern. Das zweite abermals gescheiterte NPD-Verbotsverfahren, welches im Januar 2017 zu einem Urteil fand, spielte dem Nazikader Heise in die Hände. So wurde die Partei zwar als verfassungsfeindlich befunden, jedoch sei aufgrund ihrer Bedeutungslosigkeit im politischen Tagesgeschehen ein Verbot nicht gerechtfertigt. Da mit einem dritten Verbotsverfahren gegen die NPD in absehbarer Zeit nicht zu rechnen ist, sieht Heise nun möglicherweise die Gelegenheit gekommen, die Partei grundlegend umzukrempeln. Sollten andere rechtsradikale Splitterparteien wie Die Rechte endgültig das Handtuch werfen, würde dem erneuten Mitgliederaufschwung der NPD nicht mehr viel im Wege stehen. Die Partei würde einen ähnlichen Sammelbecken-Charakter für militante Nazis erhalten, wie die FAP ihn einst hatte, in deren Parteistrukturen Heise selbst groß geworden ist und die er selbst maßgeblich mitgeprägt hatte. Weiterlesen

Gianluca Bruno und Sabrina Kyritz – Dossier über ein Nazipärchen aus Südniedersachsen

Quelle: Theorie bedingt Aktion Göttingen

In folgendem Artikel wollen wir uns näher mit dem Nazipärchen Gianluca Bruno und Sabrina Kyritz beschäftigen und einen Ausschnitt ihres privaten und politischen Werdegangs aufzeigen. Das Pärchen ist der extremen Rechten im Göttinger Umland zuzurechnen.

Der aus Katlenburg stammende Gianluca Bruno ist bekannt für seine Teilnahme an einigen extrem rechten Kundgebungen.
Erstmals öffentlich wahrnehmbar trat G. Bruno – geboren am 29. Dezember 1993 – im Umfeld der AG Rhumetal, sowie der „Kameradschaft Northeim“ auf, die nach dem Umzug von Thorsten Heise ins thüringische Eichsfeld auch unter dem Namen „Kameradschaft Eichsfeld“ bekannt wurde. Privat versuchte Bruno sich eine Weile als Amateurrapper. Gemeinsam mit dem Nazi Pascal Schwarz (alias „MC Calle“) und weiteren bekannten Nazis aus Northeim trat er mäßig erfolgreich unter dem Label „Village Recordz“ (VR) auf.
Abseits dieses musikalischen Exkurses nahm er jedoch zunehmend gemeinsam mit Nazis aus dem Umfeld der Kameradschaft Northeim und der NPD an diversen Aufmärschen und Kundgebungen teil, unter anderem am 22.12.2014 bei einer Veranstaltung des PEGIDA-Ablegers „KAGIDA“ in Kassel und am 01.05.2015 am NPD-Aufmarsch in Erfurt. Am 11.01.2016 war Bruno außerdem gemeinsam mit Pascal Zintarra an einem Angriff von 215 Nazis und rechten Hooligans auf den linksalternativen Stadtteil Connewitz in Leipzig beteiligt (Recherche Connewitz-Angriff). Auch auf den Rechtsrockveranstaltungen des Nazikaders Thorsten Heise setzt sich der junge Nazi in Szene. So besuchte er am 13.06.2015 den jährlichen stattfindenden Eichsfeldtag in Leinefelde. Auch in den darauffolgenden Jahren, am 28.05.2016 sowie am 06.05.2017, nahm Bruno am Eichsfeldtag teil, gehörte zum Organisations-und Aufbauteam vor Ort und übernahm struktuelle und organisatorische Aufgaben als Ordner.
Gianluca Bruno ist bei Kundgebungen und Demonstrationen dabei keineswegs nur Mitläufer, sondern fungierte zum Beispiel am 10. und 17. Januar 2016 bei den Kundgebungen „Northeim wehrt sich“ sogar als Redner und Anmelder. Weiterlesen

Burschis, Iden­titäre, Neon­azis – Die Junge Alter­na­tive in Süd­nieder­sach­sen. Ein Dossier.

Quelle: BL Göttingen

Gruppenfoto von TeilnehmerInnen des niedersächsischen JA-Kongresses am 1. Juli diesen Jahres. In der ersten Reihe steht neben den JA-Mitgliedern Philippe N. (1. v. l.), Lars Steinke (4. v. l.), Maximilian Schürer (3. v. r.) auch Timo B., Mitglied der NPD-Jugendorganisation (2. v. r.), Arm in Arm mit dem Braunschweiger JA-Rechtsaußen Patrick Jäcker. (Screenshot Facebook)

 

Die Junge Alter­na­tive (JA), der Jugend­ver­band der AfD, ist bere­its bun­desweit für seine Ver­strick­un­gen in der Extremen Rechten bekannt. Ihr nieder­säch­sis­cher Ableger ist längst als völkischer Zusam­men­schluss zu bew­erten. Dass die Zusam­me­nar­beit der JA nicht bei Akteuren der Neuen Rechten endet, son­dern bisweilen auch bis in die neon­azis­tis­che Szene reicht, wollen wir in diesem Dossier aufzeigen.

Am 1. Juli diesen Jahres wurde der Göt­tinger Lars Steinke zum Vor­sitzen­den der Jun­gen Alter­na­tive (JA) Nieder­sach­sen gewählt. Spätestens seit diesem Votum und der darauf­fol­gen­den mas­siven Aus­trittswelle von Steinke-​GegnerInnen ist dieser Lan­desver­band in seiner Gänze als extrem rechts zu beze­ich­nen. Der bere­its für seine neurechten und faschis­tis­chen Aktiv­itäten bekan­nte Steinke marschierte nur anderthalb Wochen nach seiner Wahl zusam­men mit Iden­titären, neurechten Pseudo-​Intellektuellen und Neon­azis in Halle auf. Doch er steht nicht alleine: Vor allem im JA-​Bezirksverband Braun­schweig hat Steinke geistige Mit­stre­i­t­erIn­nen gefunden. Weiterlesen

Analyse | Kam­pagne für den Men­schen­hass

Quelle: BL Göttingen

Die Neue Rechte ver­netzt sich in der Ini­tia­tive „Ein Prozent“

Die Alter­na­tive für Deutsch­land (AfD) stre­itet nicht erst seit der „Denkmal der Schande“-Rede von Björn Höcke über ihren Umgang mit völkischen Bewe­gun­gen und Akteuren. Während der immer schwächere neoliberal-​konservative Flügel der Partei etwa einen Unvere­in­barkeits­beschluss mit der „Iden­titären Bewe­gung“ erre­ichte, arbeitet diese in dem Verein „Ein Prozent für unser Land“ längst mit dem völkisch-​nationalkonservativen AfD-​Flügel zusam­men. Doch die dazuge­hörige „Ein Prozent“-Kampagne erfährt nicht nur durch die neurechten „Iden­titären“ Unter­stützung, son­dern auch von weit­eren extrem rechten Grup­pierun­gen – bis hin zu Neon­azis.

Nach dem bluti­gen Ter­ro­ran­schlag auf einen Berliner Wei­h­nachts­markt nutzten alt­bekan­nte, extrem rechte Kräfte das Geschehen für ihre Agi­ta­tion: Am 21. Dezem­ber ver­anstal­tete die ver­meintliche ‚Bürg­erini­tia­tive‘ „Ein Prozent“ vor dem Bun­deskan­zler­amt eine Mah­nwache für die Opfer des islamistis­chen Anschlags. Auf der Kundge­bung ging es jedoch in erster Linie nicht um das Gedenken der Toten, son­dern um ihre Instru­men­tal­isierung für die ras­sis­tis­che Pro­pa­ganda eines ange­blichen „Bevölkerungsaus­tausches“. Als Red­ner traten dabei nicht nur Götz Kubitschek, der von Leitme­dien wie dem SPIEGEL zum „wichtig­sten Intellek­tuellen der Neuen Rechten“ stil­isiert wird, und der „Ein Prozent“-Projektleiter und Burschen­schafter Philip Stein auf. Auch höch­ste AfD-​Parteiprominenz beteiligte sich an der völkischen Ver­samm­lung: der unver­mei­dliche Björn Höcke hielt ebenso eine Rede, wie der langjährige CDU-​Funktionär und jet­zige AfD-​Rechtsaußen Alexan­der Gauland. Weiterlesen

Kom­mu­nal­wahlkampf 2016: Die AfD und ihre „Fre­unde“

Quelle: BL Göttingen

Der AfD-​Kreisverband Northeim lädt am 9. Sep­tem­ber unter anderem Alexan­der Gauland und Björn Höcke für eine Wahlkampfver­anstal­tung ein. Damit zeigt er wieder­holt die poli­tis­che Nähe zum völkischen Flügel inner­halb der soge­nan­nten „Alter­na­tive für Deutsch­land“. Doch auch ander­weitig zeigt sich die Zuge­hörigkeit zur Extremen Rechten: Auf Wahllis­ten der AfD in den Land­kreisen Northeim und Göt­tin­gen ste­hen mehrere Kan­di­datIn­nen, die den „Fre­un­deskreis Thüringen/​Niedersachsen“ poli­tisch unter­stützt haben. Mit Lars Steinke, Jörg Sprenger und Daniela Kasper präsen­tieren wir hier­mit drei der ihren.

Dass die „Alter­na­tive für Deutsch­land“ (AfD) men­schen­ver­ach­t­ende Pro­pa­ganda, Hass und elitäres Gehabe auf die Straße und in die Par­la­mente trägt, gehört mit­tler­weile zum all­ge­meinen Wis­sen. Doch müssen wir noch genauer hin­se­hen: Woher kom­men diejeni­gen, die in der AfD poli­tisch tätig sind? Es kann uns dabei nicht genü­gen, die Biogra­phien von Beat­rix von Storch, Frauke Petry oder Björn Höcke nachzu­ver­fol­gen, denn für unsere antifaschis­tis­che Praxis ist es wichtig, wie sich die AfD in unserer Region konkret zusammensetzt. Weiterlesen