Schusswaffenfunde bei Einbecker Neonazis / Hetzjagd auf zufällige Spaziergänger*Innen

Quelle: 161 Einbeck am 07. April 2020

Am Freitag gab es Hausdurchsuchungen bei Einbecker Neonazis, da das LKA Waffen bei ihnen vermutete. Laut Bericht der Einbecker Morgenpost wurde das LKA gleich mehrfach fündig. In einer Eigendarstellung der Neonazis handelt es sich hierbei um verharmlosend dargestellte „Dekowaffen“. Als Dekowaffen gelten auch entschärfte, richtige Schusswaffen, die mit dem nötigen Equipment und Knowhow innerhalb kürzester Zeit wieder schussbereit sein können. Nun gilt es abzuwarten welcheArt der Waffen, bzw. dazugehöriges Equipment sichergestellt wurden.

Da getroffene Hunde nun einmal bellen, kündigten die Neonazis auf ihrer gefühlt 10. Facebook-Seite „Einbeck 18 News“, bei der die 18 den Szenecode für Adolf Hitler darstellt, bereits einen folgenden Kundgebungsmarathon in Einbeck für die Zeit nach Corona an. Am Folgetag gab es ein Update, in dem behauptet wurde, dass durch Polizeipräsenz in der Hägerstraße Soli-Aktionen unterbunden werden sollen. Samstag Nachmittag waren jedoch weder Wannen in der Häger, noch irgendwelche Soli-Bemühungen zu sehen.

Wie blank die Nerven der Neonazis offenbar liegen untermauert ein Vorfall, der sich am Sonntag Abend abspielte. So meldeten sich unmittelbar vorgestern Abend zwei Menschen bei uns, die in den Wallanlagen nahe der Hägerstraße spazierten und Enten fütterten. Kurz nachdem Justin Warmbold die beiden Personen, die nach eigener Aussage ein „rockiges“ Erscheinungsbild haben, sah, starteten die Neonazis eine Hetzjagd auf die beiden Personen. Unter Rufen wie „wir packen Euch“, „wir kriegen Euch“ und „Los! Lauft!“ rannten 4 Neonazis den beiden Personen hinterher und jagten sie aus dem Park. Die Insass*Innen zweier vorbeifahrender Autos bewiesen zum Glück Zivilcourage, indem sie anhielten und die Cops riefen.

Dank guter Beobachtung und Erinnerung konnten wir mit den betroffenen Menschen abgleichen, um welche Neonazis es sich handelte. Angeführt wurde diese Hetzjagd -mit dem Handy die beiden Personen filmend- durch Pascal Zintarra. Dahinter rannten Maurice und Thorben Brosenne sowie Jonas Armbrecht. Justin Warmbold kam etwas langsamer hinterher.

Reicht es mittlerweile aus, ein „rockiges“ Aussehen zu haben und zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein, um Opfer von neonazistischen Übergriffen zu werden?! Genügt den Neonazis bereits ein Erscheinungsbild, welches nicht ihrem Weltbild entspricht, um völlig freizudrehen und auf willkürliche Menschen loszugehen?!

Bühne für Geschichtsrevisionisten

Quelle: Blick nach Rechts

VON KAI BUDLER

20.07.2017 – Vor 25 Jahren wurde der extrem rechte Verein „Gedächtnisstätte e.V.“ mit Sitz in Vlotho eingetragen. Auch seit seinem Umzug ins thüringische Guthmannshausen 2011 bietet der Verein bei seinen Veranstaltungen Holocaust-Leugnern und Geschichtsfälschern ein Podium.

Was ist eigentlich los in diesem Land?“ fragte Mitte Juli der AfD-Fraktionsvorsitzende im hessischen Heusenstamm, Carsten Härle, und beschwerte sich, dass die „Gedenkstätte Opfer staatlicher Zerstörung“ geworden sei. Härle bezog sich dabei auf eine Pressemitteilung des extrem rechten Vereins „Gedächtnisstätte“, der seit 2011 im Rittergut in Guthmannshausen in Thüringen residiert. Die Immobilie war im Juni dieses Jahres eines von mehreren Zielen von Razzien in Niedersachsen und Thüringen. Bei den Durchsuchungen in 14 Objekten waren Waffen, Munition, Drogen, Propagandamaterial sowie Handys und Computer sichergestellt worden. (bnr.de berichtete) Die Ermittlungen wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung richteten sich gegen 13 Personen aus dem Holocaust-Leugner-Netzwerk „Europäische Aktion“. Darunter befand sich auch der langjährig aktive Neonazi Martin G., der Hausmeister des Gebäudes in Guthmannshausen.

Geschichtsrevisionistisches Zentrum im thüringischen Guthmannshausen; Photo: K.B.

Mit der Durchsuchung rücken der Verein und seine Aktivitäten im 25. Jahr seines Bestehens erneut in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Allein der Blick auf einige Referenten im zweiten Halbjahr zeigt: Der Verein „Gedächtnisstätte e.V.“ mit guten Kontakten zu neonazistischen Gruppen ist von großer Bedeutung im Netzwerk der Holocaust-Leugner und Geschichtsrevisionisten. In diesem Netzwerk genießen die Referenten der Vorträge und des Jubiläumsfests großes Ansehen.
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Brandanschlag auf Auto: Täter hinterlassen Graffiti auf Hauswand

HNA 29.05.2015

bnr6_logoEinbeck. Unbekannte verübten in der Nacht auf Freitag einen Brandanschlag auf ein Auto, das am Fahrbahnrand der Hägerstraße in Einbeck geparkt war.

Das Auto brannte trotz des Einsatzes der Feuerwehr völlig aus. Die Polizei beziffert den Schaden auf 5000 Euro.

Laut Polizeibericht hatten die Täter den Wagen mit Brandbeschleunigern an mehreren Stellen angesteckt. Anwohner seien dann gegen 2.20 Uhr durch einen lauten Knall auf den Brand aufmerksam geworden und hatten die Polizei verständigt.

An der naheliegenden Hauswand des Fahrzeugbesitzers stellten die Beamten Farbschmierereien fest. Die aufgesprühten Worte und Symbole deuten laut Polizei auf eine politisch motivierte Tat aus dem linken Spektrum hin.

Nogida-Facebook

Screenshot der „Nogida“ Facebook-Seite vom 31.05.2015