Rechtsrock und Hüpfburg zum „Eichsfeldtag“ in Leinefelde

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Die Rechtsrock Band „Kraftschlag“ am 13.06.2015 in Leinefelde.

Am 13.05.2015 fand der fünfte sog. „Eichsfeldtag“ in Leinefelde statt. Den Kern der Organisatoren des Events bildeten ca. 40 Neo-Nazis aus dem Umfeld der Kameradschaft Eichsfeld/Northeim.
Unter Führung von Thorsten Heise versammelten sich etwa 350 Neo-Nazis zum gemütlichen Familienfest zwischen Rechtsrock und Hüpfburg. Weiterlesen

Aus dem Auge – aus dem Sinn…

Thorsten Heises Rechtsrock-Festival im Eichsfeld am 13. Juni 2015

Eichsfeldtag

Neo-Nazis aus der region Göttingen und dem Harz beim Eichsfeldtag am 17.05.2014 in Leinefelde

Vor rund 10 Jahren hat Thorsten Heise Niedersachsen verlassen und sich im thüringischen Eichsfeld, in der Ortsmitte von Fretterode niedergelassen. Nicht zuletzt der aufgebaute Druck gegen ihn, seine Aktivitäten im Rechtsrock-Milieu und die von ihm mitbegründete „Kameradschaft Northeim“ bewogen wohl zu diesem Ortswechsel. Ein guter Zug aus Heises Perspektive. Kaum jemand tritt ihm hier auf die Füße. Auf seinem Anwesen finden NPD-Vorstandstreffen, Zusammenkünfte rechter Burschenschafter und Vortragsveranstaltungen mit Referenten aus der extremen Rechten statt. In seinem Vorgarten ließ er die Überreste eines Ehrenmals für eine SS-Panzerdivision aufstellen und lädt Interessierte zur Besichtigung. Persönlich zog er 2009 für die NPD zum ersten Mal in den Eichsfelder Kreistag ein und wurde 2014 wiedergewählt. Im Thüringer Landesverband ist Heise stellvertretender Vorsitzender. Auch geschäftlich gelang es ihm mit seinem „WB-Versand“ zu expandieren. Erst im März 2015 übernahm er den NPD-eigenen „Deutsche Stimme Versand“. (Mehr zu Thorsten Heise: www.mobit.org/Material/Mobit-HeftThorstenHeise-web.pdf ) Kein Wunder also, wenn es nun aus dem Thüringischen Eichsfeld heißt: „Westdeutsche Zustände verhindern“. So nämlich überschreibt Heise die Werbung für sein diesjähriges Rechtsrock-Festival in Leinefelde. Seit 2011 findet das rechte Spektakel mit mehren Rechtsrock-Musiker_innen, Redner_innen und Kinderprogramm statt. In Thüringen ist er damit in guter Gesellschaft. Jährlich zelebriert dort die Neonaziszene drei bis vier dieser Neonazi-Open Airs. Zuletzt versammelten sich am 23. Mai diesen Jahres zum sogenannten Rock für Meinungsfreiheit rund 1500 Neonazis auf dem Festplatz in Hildburghausen. Sie trafen auf ca. 75(!) Gegendemonstrant_innen. Das sind wahrlich keine „Westdeutschen Zustände“. Aber auch für Heises sogenannten „Eichsfeldtag“ in Leinefelde am 13. Juni zeichnet sich bereits ein ähnliches Debakel ab. Während Heise mit „Kraftschlag“, „Lunikoff-Verschwörung“ und „Frank Rennicke“ Rechtsrock-Prominenz ankündigt, ist von einer Gegenmobilisierung kaum etwas zu spüren. Obwohl Thorsten Heise noch vielen ein Begriff ist, nimmt in diesem Jahr im rund 40 km entfernten Göttingen kaum jemand Notiz vom rechten Treiben „nebenan“.

Verfassungsschutzbericht 2014

vsberichtIn folgendem Text findet ihr einen auszug aus dem Niedersächsischen Verfassungsschutzbericht 2014.

2.6.7 Neonazistische Personenzusammenschlüsse in Niedersachsen

Die Neonaziszene Südniedersachsen umfasst die nur teilweise voneinander abgrenzbaren
rechtsextremistischen Szenen in den Landkreisen Göttingen, Northeim und Osterode. Gewachsene Verbindungen bestehen darüber hinaus zu den Neonaziszenen in Nordhessen und im westlichen Thüringen. Gemeinsam mit Neonazis aus diesen Bereichen betätigen sich Szeneangehörige aus Südniedersachsen u. a. im Ordnerdienst, wie bei den jährlichen Gedenkmärschen in Bad Nenndorf (Landkreis Schaumburg). Die gelegentliche Verwendung der Bezeichnung Kameradschaft Dreiländereck unterstreicht die länderübergreifende Zusammenarbeit.

Enge Bezüge zur ehemaligen Kameradschaft Northeim des Neonazis Thorsten HEISE, der im Jahr 2004 nach Fretterode (Thüringen) verzogen ist, erklären, warum Angehörige der Neonaziszene Südniedersachsen bei zahlreichen Demonstrationen weiterhin das bereits aus den 1990er Jahren bekannte Transparent der Kameradschaft Northeim mit der Aufschrift „Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht!“ verwenden. Darüber hinaus ist die Neonaziszene Südniedersachsen eng mit der subkulturellen Szene und der NPD verzahnt. Die gemeinsame Teilnahme an Zeitzeugenvorträgen, Sonnenwendfeiern oder Balladenabenden und die gemeinsame Organisation von Veranstaltungen sind Ausdruck dieses Zusammenspiels, das sich an folgenden Beispielen dokumentieren lässt. Weiterlesen

Niedersächsischer Landesparteitag 2015

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Martin Ahlborn von der NPD-Göttingen am 10.05.2015 in Brösel. (Bild: Recherche-Nord)

Am 10.05.2015 führte die NPD Niedersachsen ihren 50. Landesparteitag in Brösel (Landkreis Cloppenburg) durch. Als Vertreter des Unterbezirks Göttingen war Martin Ahlborn aus Delihausen anwesend. Ahlborn belegte in der vergangenheit die Posten des Unterbezierksvorsitzenden sowie die des Schatzmeißters des Unterbezirks.

Während des Parteitag wurde der Landesvorsitzende Ulrich Eigenfeld (Oldenburg) in seinem Amt bestätigt. Als Stellvertreter gewählt wurde der zufor als Beisitzer aktive Ingo Helge (Celle). Als Beisitzer wurden Manfred Dammann (Buxtehude), Andreas Haack, Carin Hollack (Hannover), Christina Krieger (Hannover), Markus Pelz, Friedrich Preuß (Helmstedt), Matthias Ries und Nadine Zöllner gewählt.