Kom­mu­nal­wahlkampf 2016: Die AfD und ihre „Fre­unde“

Quelle: BL Göttingen

Der AfD-​Kreisverband Northeim lädt am 9. Sep­tem­ber unter anderem Alexan­der Gauland und Björn Höcke für eine Wahlkampfver­anstal­tung ein. Damit zeigt er wieder­holt die poli­tis­che Nähe zum völkischen Flügel inner­halb der soge­nan­nten „Alter­na­tive für Deutsch­land“. Doch auch ander­weitig zeigt sich die Zuge­hörigkeit zur Extremen Rechten: Auf Wahllis­ten der AfD in den Land­kreisen Northeim und Göt­tin­gen ste­hen mehrere Kan­di­datIn­nen, die den „Fre­un­deskreis Thüringen/​Niedersachsen“ poli­tisch unter­stützt haben. Mit Lars Steinke, Jörg Sprenger und Daniela Kasper präsen­tieren wir hier­mit drei der ihren.

Dass die „Alter­na­tive für Deutsch­land“ (AfD) men­schen­ver­ach­t­ende Pro­pa­ganda, Hass und elitäres Gehabe auf die Straße und in die Par­la­mente trägt, gehört mit­tler­weile zum all­ge­meinen Wis­sen. Doch müssen wir noch genauer hin­se­hen: Woher kom­men diejeni­gen, die in der AfD poli­tisch tätig sind? Es kann uns dabei nicht genü­gen, die Biogra­phien von Beat­rix von Storch, Frauke Petry oder Björn Höcke nachzu­ver­fol­gen, denn für unsere antifaschis­tis­che Praxis ist es wichtig, wie sich die AfD in unserer Region konkret zusammensetzt. Weiterlesen

Northeimer Neo-Nazi als Ordner bei Neo-Naziaufmarsch

Nur 201 Neo-Nazis am 1.08.2015 in Bad Nenndorf

Nur 201 Neo-Nazis am 1.08.2015 in Bad Nenndorf

Am 01.08.2015 fand der Neonazi-Aufmarsch in Bad Nenndorf statt. Im 10. Jahr stagnierte die Zahl der Teilnehmer_innen mit gerade einmal 201 Neonazis. Im vergangenen Jahr folgten noch etliche Neonazis aus der Region Südniedersachsen dem Aufruf des sog. Gedenkbündnisses. Dieses Jahr reichte es noch nicht einmal für einen eigenen Block mit Transparent.
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Northeimer Zustände

In Bad Nenndorf marschiert 2014 beim von Neonazis organisierten "Trauermarsch" das Umfeld der AG Rhumetal hinter einem "Kameradschaft Northeim"-Transparent. (Bild: Felix M. Steiner)

In Bad Nenndorf marschiert 2014 beim von Neonazis organisierten „Trauermarsch“ das Umfeld der AG Rhumetal hinter einem „Kameradschaft Northeim“-Transparent. (Bild: Felix M. Steiner)

Seit Jahrzehnten ist die Stadt Northeim bekannt für ihr Naziproblem. Auch wenn sie nicht mehr wie noch Ende der Neunziger Jahre die bundesweit größte neonazistische Kameradschaft beherbergt, ist sie weiterhin der Wohnort für einige der bekanntesten Neonazis in Südniedersachsen. Die Aktivitäten von Roland R. und Ruben I. sollen beispielhaft zeigen, dass eine Bereitschaft zur Bekämpfung extrem rechter Strukturen und ihrer Aktivitäten in Northeim nur spärlich vorhanden ist.

Das derzeit aktivste neonazistische Netzwerk der Region ist die sogenannte “AG Rhumetal”. Sie ist ein politischer Zusammenschluss jüngerer Neonazis, welche bereits zuvor unter den Labels “Anti-Antifa Northeim” und “Nationale Sozialisten Northeim” aktiv waren. Die vorherigen Namensgebungen zeigen, wo der organisatorische Schwerpunkt der “AG Rhumetal” zu finden ist: Die knapp 30.000 EinwohnerInnen zählende Stadt, 20 Kilometer nördlich von Göttingen gelegen, ist das Zentrum des Netzwerkes. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass die politisch Aktivsten aus dem Umfeld der “AG Rhumetal” in Northeim leben. Erwähnung müssen hierbei vor allem Fabian Z., Pascal Z. und Roland R. finden. Weiterlesen

Verfassungsschutzbericht 2014

vsberichtIn folgendem Text findet ihr einen auszug aus dem Niedersächsischen Verfassungsschutzbericht 2014.

2.6.7 Neonazistische Personenzusammenschlüsse in Niedersachsen

Die Neonaziszene Südniedersachsen umfasst die nur teilweise voneinander abgrenzbaren
rechtsextremistischen Szenen in den Landkreisen Göttingen, Northeim und Osterode. Gewachsene Verbindungen bestehen darüber hinaus zu den Neonaziszenen in Nordhessen und im westlichen Thüringen. Gemeinsam mit Neonazis aus diesen Bereichen betätigen sich Szeneangehörige aus Südniedersachsen u. a. im Ordnerdienst, wie bei den jährlichen Gedenkmärschen in Bad Nenndorf (Landkreis Schaumburg). Die gelegentliche Verwendung der Bezeichnung Kameradschaft Dreiländereck unterstreicht die länderübergreifende Zusammenarbeit.

Enge Bezüge zur ehemaligen Kameradschaft Northeim des Neonazis Thorsten HEISE, der im Jahr 2004 nach Fretterode (Thüringen) verzogen ist, erklären, warum Angehörige der Neonaziszene Südniedersachsen bei zahlreichen Demonstrationen weiterhin das bereits aus den 1990er Jahren bekannte Transparent der Kameradschaft Northeim mit der Aufschrift „Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht!“ verwenden. Darüber hinaus ist die Neonaziszene Südniedersachsen eng mit der subkulturellen Szene und der NPD verzahnt. Die gemeinsame Teilnahme an Zeitzeugenvorträgen, Sonnenwendfeiern oder Balladenabenden und die gemeinsame Organisation von Veranstaltungen sind Ausdruck dieses Zusammenspiels, das sich an folgenden Beispielen dokumentieren lässt. Weiterlesen