Rechtsrock mit Beteiligung aus dem Landkreis Göttingen

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Die Band „Nordwind: Roland „Ronni“ Hanser, Karsten Schröder, Timo Schubert, Oliver Keudel

Von der Neonazisene bejubelt und pathetisch mit Youtubevideos beworben hat sich Ende 2014 die Rechtsrockband „Nordwind“ unter neuer Besetzung zurückgemeldet. Zum neuen Personal gehören neben dem Frontmann und Bandgründer Roland „Ronni“ Hanser (Aurachtal/Bayern) und Karsten Schröder (Oer-Erkenschwick/ Nordrhein-Westfalen) auch Oliver Keudel (ehem. Bad Lauterberg) und Timo Schubert aus Harste/Bovenden im Landkreis Göttingen. Nachdem es in der Region Göttingen in Sachen Rechtsrock ruhiger geworden war, treten damit wieder Altbekannte auf den Plan.

Wie Roland Hanser, der Ende der 1980 Jahre die Rechtsrockband „Volkszorn“ (Frankfurt am Main) mitbegründete und später bei „Odins Erben“, dem Vorgängerprojekt von „Nordwind“ als Sänger auftrat, sind auch die drei anderen Bandmitglieder tief in die deutsche Rechtsrockszene verstrickt. Keudel und Schubert spielten zwischenzeitlich gemeinsam mit Hannes Ostendorf (Sänger „Kategorie C“) in dem Projekt „KC – Hungrige Wölfe“ sowie bei der Band Neonazi-Band „Agitator“. Aber auch getrennt können beide auf eine längere Rechtsrock-Geschichte zurückblicken. Während Timo Schubert zusammen mit Karsten Schröder zu den Gründungsmitgliedern der Band „Hauptkampflinie“ (1996 ursprünglich Raum Kassel) gehört, war Oliver Keudel an dem Untergrund-Bandprojekt „Kommando Freisler“ beteiligt.(Der Rechte Rand: Kommando Freisler, in: Der Rechte Rand Nr. 121, Nov./Dez. 2009, S. 5.) Beide Gruppen gehörten lange zu den aktivsten und bekanntesten deutschen Rechtsrockbands. Zur Bekanntheit beigetragen haben besonders ihre expliziten Texte, in denen unverhohlen dem Nationalsozialismus gehuldigt und der Holocaust propagiert wird. So reimte etwa die Band „Kommando Freisler“ auf die Melodie eines deutschen Schlagers: „Ja man muss zuerst das Giftgas in die Kammer füllen. Und um das ganze einen schicken Schleier hüllen. Mit ner Brause und nem Abfluss, wie ne Dusche sieht das aus. Und fertig ist der Holocaust“ Weiterlesen

Verfassungsschutzbericht 2014

vsberichtIn folgendem Text findet ihr einen auszug aus dem Niedersächsischen Verfassungsschutzbericht 2014.

2.6.7 Neonazistische Personenzusammenschlüsse in Niedersachsen

Die Neonaziszene Südniedersachsen umfasst die nur teilweise voneinander abgrenzbaren
rechtsextremistischen Szenen in den Landkreisen Göttingen, Northeim und Osterode. Gewachsene Verbindungen bestehen darüber hinaus zu den Neonaziszenen in Nordhessen und im westlichen Thüringen. Gemeinsam mit Neonazis aus diesen Bereichen betätigen sich Szeneangehörige aus Südniedersachsen u. a. im Ordnerdienst, wie bei den jährlichen Gedenkmärschen in Bad Nenndorf (Landkreis Schaumburg). Die gelegentliche Verwendung der Bezeichnung Kameradschaft Dreiländereck unterstreicht die länderübergreifende Zusammenarbeit.

Enge Bezüge zur ehemaligen Kameradschaft Northeim des Neonazis Thorsten HEISE, der im Jahr 2004 nach Fretterode (Thüringen) verzogen ist, erklären, warum Angehörige der Neonaziszene Südniedersachsen bei zahlreichen Demonstrationen weiterhin das bereits aus den 1990er Jahren bekannte Transparent der Kameradschaft Northeim mit der Aufschrift „Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht!“ verwenden. Darüber hinaus ist die Neonaziszene Südniedersachsen eng mit der subkulturellen Szene und der NPD verzahnt. Die gemeinsame Teilnahme an Zeitzeugenvorträgen, Sonnenwendfeiern oder Balladenabenden und die gemeinsame Organisation von Veranstaltungen sind Ausdruck dieses Zusammenspiels, das sich an folgenden Beispielen dokumentieren lässt. Weiterlesen

Niedersächsischer Landesparteitag 2015

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Martin Ahlborn von der NPD-Göttingen am 10.05.2015 in Brösel. (Bild: Recherche-Nord)

Am 10.05.2015 führte die NPD Niedersachsen ihren 50. Landesparteitag in Brösel (Landkreis Cloppenburg) durch. Als Vertreter des Unterbezirks Göttingen war Martin Ahlborn aus Delihausen anwesend. Ahlborn belegte in der vergangenheit die Posten des Unterbezierksvorsitzenden sowie die des Schatzmeißters des Unterbezirks.

Während des Parteitag wurde der Landesvorsitzende Ulrich Eigenfeld (Oldenburg) in seinem Amt bestätigt. Als Stellvertreter gewählt wurde der zufor als Beisitzer aktive Ingo Helge (Celle). Als Beisitzer wurden Manfred Dammann (Buxtehude), Andreas Haack, Carin Hollack (Hannover), Christina Krieger (Hannover), Markus Pelz, Friedrich Preuß (Helmstedt), Matthias Ries und Nadine Zöllner gewählt.

Nur heiße Luft! Pegida-Fake in Northeim

Screenshot von Facebook „Nogida“

Anfang Januar kündigte sich bei Facebook ein angeblicher Pegida-Ableger namens „Nogida“ („Northeimer gegen die Islamisierung des Abendlandes“) an. Sie provozierten schnell eine Anzeige der Stadt Northeim gegen die unbekannten Macher der Facebookgruppe wegen des Verwendens des Stadtwappens. Nachdem das Bündnis gegen Rechts Northeim (BgR) zu einer Kundgebung gegen „Rassismus und Ausgrenzung“ mobilisierte, verkündete Nogida man solle „zahlreich am Montag [kommen]“ und rief dazu auf, sich „einzeln oder in Gruppen“ mit Deutschlandfahnen unter die BündnisteilnehmerInnen zu mischen. „Vielleicht dürfen wir ja auch unseren Standpunkt vor den Teilnehmern vertreten“, so die Hoffnung der Nogida-Akteure. Weiterlesen

AfD- und NPD-Aktivisten aus der Region bei Pegida-Ableger in Kassel

Göttinger AfD-Mitglieder: Matthias Hans (ganz vorne, schwarze Mütze) und Jens Kaup (helle Jacke und Brille, links) auf der Kagida-Kundgebung am 29.12.2014

In Kassel fand letzte Woche erneut ein Aufmarsch des Pegida-Ablegers „Kassel gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Kagida) statt. Auf den montagabendlichen Kundgebungen mit „Spaziergang“ demonstrieren rassistische Wutbürger zusammen mit Rechtspopulisten, Hooligans und organisierten Neonazis. Das Mobilisierungspotenzial erstreckt sich dabei auf Hessen, Nordthüringen und Südniedersachsen. Weiterlesen

Chronik rechter und neonazistischer Aktivitäten im Raum Südniedersachsen 2014

27.12.2013
Breitenworbis: Unbekannte versuchen einen Bewohner des Flüchtlingsheims mit einem Auto von der Straße abzudrängen. Einige Tage später wird das Flüchtlingsheim mehrfach mit Feuerwerkskörpern beschossen und mit Steinen beworfen.

10./.11.01.2014
Göttingen: Mehrere Neonazis aus der Region Northeim suchen Stress in der Sonder-Bar. Unter ihnen Pascal Zintarra.

Jan.2014
Göttingen-Rosdorf: Der Neonazi Mario Messerschmidt wurde am 29.01.2014 aus der JVA entlassen und zieht zu seinem Vater in die Siedlungsstrafle 38 in Adelebsen.

18.01.2014
Magdeburg: Neonazis aus der Region Südniedersachsen und dem Eichsfeld beteiligen sich an einem Aufmarsch.
Auf der Rückfahrt werden sie im Bahnhof Braunschweig von Antifas angegriffen. Während der Auseinandersetzung kommt es zu mehreren Verletzten. Weiterlesen