Hausverbote für Neonazi-Kader

bnr6_logoDie Musik- und Kulturkneipe Turm 2.0 hat zwei bekannten Neonazi-Kadern Hausverbot erteilt. Gleichzeitig hat der Vorstand des Vereins „Jugend, Musik und Kultur im Alten Brauereiturm“, der die Kneipe betreibt, den beiden führenden Köpfen der Northeimer und südniedersächsischen Neonazis-Szene die Mitgliedschaft in dem Fördervereins verwehrt.

Der Verein reagiert damit auf Vorwürfe, die Jugendkneipe hätte sich zu einem Treffpunkt der Neonazis entwickelt. Auch die beiden Neo-Nazi-Kader und ihr Freundeskreis gehörten zu den regelmäßigen Gästen.
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Chronik Göttingen und Umgebung 1. Halbjahr 2015

10.05.2015: Rechtsrock und Hitlergruß in der Groner-Landstraße 9a

10.05.2015: Rechtsrock und Hitlergruß in der Groner-Landstraße 9a

05.01.2015, Kassel
Aus der Region nehmen an der Demonstration des Pegida ablegers Kagida der Kreisvorsitzender der AfD-Göttingen Jens Kaup (Hann. Münden) sowie die HoGeSa-Aktivistin Alexandra Gotschlich aus Rosdorf teil.

17./18.01.2015, Adelebsen
Der Anmelder des für den 28.02. geplanten Naziaufmarsch in Güntersen, Mario Messerschmidt, erhält eine Verbotsverfügung des Landkreises. In verschiedenen Kommentarspalten legt Messerschmidt offen, dass er über kein Geld für einen Rechtsbeistand verfügt.

10./11.01.2015, Bottrop
Der Göttinger Burschenschafter Lars Steinke nimmt am 3. Bundeskongress der Jungen Alternative Niedersachsen teil.


19.01.2015, Northeim

An der Kundgebung „Gemeinsam gegen Rassismus und Ausgrenzung“ auf dem Münster beteiligten sich über 300 Menschen. Unter ihnen Neo-Nazis wie Fabian Zufall, Pascal Zintarra und Ruben Issmer und etwa 15 rechte Jugendliche aus Northeim, die sich bemerkt, aber ungestört in der Bündniskundgebung bewegten.

21.01.2015, Göttingen
Gegen 23.35 Uhr laufen drei stark alkoholisierte junge Männer durch die Untere-Masch-Straße und grölen Parolen wie „Sieg Heil“ und „Deutschland den Deutschen“. (GöDru Nr.745 vom 10.04.2015)


20.-22.01.2015, Göttingen

Die „Bürgerinitiative Zukunft Zietenterrassen“ tritt an die Öffentlichkeit. An den Zietenterassen wird goßflächig mit Flugblättern geworben. Es folgen mehrere Zeitungsartikel in GT und HNA. Hauptinitiator ist Dr. Frank Schorkopf, Professor mit Lehrstuhl an der Georg-August Universität.


27.01.2015, Göttingen

An der öffentlichen Ratssitzung auf den Zietenterassen nehmen zwei AfD-Anhänger teil. Einer von ihnen ist der ehem. Vorsitzende der AfD-Göttingen Matthias Hans.

29.01.2015, Göttingen
Mit rassistischem Brief an das Göttinger Tageblatt beteiligt sich der Claustaler Professor Harald Richter, der selber auf den Zietenterassen wohnt, an der Diskussion um das geplante Flüchtlingsheim ein. In Leserbriefen und Kommentarspalten vom Tageblatt wie der HNA häufen sich rassistische Äußerungen.

09.02.2015, Kassel
An der Kagida-Demonstration nimmt ein Göttinger AfD-Sympatisant teil.

28.02.2015, Hildesheim/Güntersen
Während hunderte AntifaschistInnen in Güntersen sind, beteiligen sich die beiden Neo-Nazis Pascal Zintarra (Northeim) und Lena Gerke an einer Kundgebung der Partei „Die Rechte“ in Hildesheim.

15.03.2015, Northeim
AfD-Northeim führt den ersten Kreisparteitag durch. Gewählt wurde Maik Schmitz zum Kreisvorsitzenden. Jens Kester wird stellvert. Vorsitzender. Schatzmeister wurde Sebastian Alexander Jörn aus Einbeck. Als Versammlungsleiter fungiert der ehm. Göttinger FDP-Ratsherr Dr. Nobert Ullrich.
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Northeimer Zustände

In Bad Nenndorf marschiert 2014 beim von Neonazis organisierten "Trauermarsch" das Umfeld der AG Rhumetal hinter einem "Kameradschaft Northeim"-Transparent. (Bild: Felix M. Steiner)

In Bad Nenndorf marschiert 2014 beim von Neonazis organisierten „Trauermarsch“ das Umfeld der AG Rhumetal hinter einem „Kameradschaft Northeim“-Transparent. (Bild: Felix M. Steiner)

Seit Jahrzehnten ist die Stadt Northeim bekannt für ihr Naziproblem. Auch wenn sie nicht mehr wie noch Ende der Neunziger Jahre die bundesweit größte neonazistische Kameradschaft beherbergt, ist sie weiterhin der Wohnort für einige der bekanntesten Neonazis in Südniedersachsen. Die Aktivitäten von Roland R. und Ruben I. sollen beispielhaft zeigen, dass eine Bereitschaft zur Bekämpfung extrem rechter Strukturen und ihrer Aktivitäten in Northeim nur spärlich vorhanden ist.

Das derzeit aktivste neonazistische Netzwerk der Region ist die sogenannte “AG Rhumetal”. Sie ist ein politischer Zusammenschluss jüngerer Neonazis, welche bereits zuvor unter den Labels “Anti-Antifa Northeim” und “Nationale Sozialisten Northeim” aktiv waren. Die vorherigen Namensgebungen zeigen, wo der organisatorische Schwerpunkt der “AG Rhumetal” zu finden ist: Die knapp 30.000 EinwohnerInnen zählende Stadt, 20 Kilometer nördlich von Göttingen gelegen, ist das Zentrum des Netzwerkes. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass die politisch Aktivsten aus dem Umfeld der “AG Rhumetal” in Northeim leben. Erwähnung müssen hierbei vor allem Fabian Z., Pascal Z. und Roland R. finden. Weiterlesen

Nur heiße Luft! Pegida-Fake in Northeim

Screenshot von Facebook „Nogida“

Anfang Januar kündigte sich bei Facebook ein angeblicher Pegida-Ableger namens „Nogida“ („Northeimer gegen die Islamisierung des Abendlandes“) an. Sie provozierten schnell eine Anzeige der Stadt Northeim gegen die unbekannten Macher der Facebookgruppe wegen des Verwendens des Stadtwappens. Nachdem das Bündnis gegen Rechts Northeim (BgR) zu einer Kundgebung gegen „Rassismus und Ausgrenzung“ mobilisierte, verkündete Nogida man solle „zahlreich am Montag [kommen]“ und rief dazu auf, sich „einzeln oder in Gruppen“ mit Deutschlandfahnen unter die BündnisteilnehmerInnen zu mischen. „Vielleicht dürfen wir ja auch unseren Standpunkt vor den Teilnehmern vertreten“, so die Hoffnung der Nogida-Akteure. Weiterlesen

Chronik rechter und neonazistischer Aktivitäten im Raum Südniedersachsen 2014

27.12.2013
Breitenworbis: Unbekannte versuchen einen Bewohner des Flüchtlingsheims mit einem Auto von der Straße abzudrängen. Einige Tage später wird das Flüchtlingsheim mehrfach mit Feuerwerkskörpern beschossen und mit Steinen beworfen.

10./.11.01.2014
Göttingen: Mehrere Neonazis aus der Region Northeim suchen Stress in der Sonder-Bar. Unter ihnen Pascal Zintarra.

Jan.2014
Göttingen-Rosdorf: Der Neonazi Mario Messerschmidt wurde am 29.01.2014 aus der JVA entlassen und zieht zu seinem Vater in die Siedlungsstrafle 38 in Adelebsen.

18.01.2014
Magdeburg: Neonazis aus der Region Südniedersachsen und dem Eichsfeld beteiligen sich an einem Aufmarsch.
Auf der Rückfahrt werden sie im Bahnhof Braunschweig von Antifas angegriffen. Während der Auseinandersetzung kommt es zu mehreren Verletzten. Weiterlesen