Angriff auf AfD-Sprecherin Frauke Petry

27.05.2015, Göttinger Tageblatt

bnr6_logoDie Sprecherin der Partei Alternative für Deutschland (AfD), Frauke Petry, ist am Mittwoch gegen 16 Uhr in dem Göttinger Restaurant Alibaba in der Oberen Karspüle von mehreren, teilweise vermummten Unbekannten verbal angegriffen worden.

Dabei hätten die Angreifer „linksextreme“ Parolen und Beleidigungen skandiert, heißt es auf Petrys Facebook-Seite. Dass die Unbekannten dabei Farbbeutel geworfen und einen Tisch umgeworfen hätten, wie von Petry weiter behauptet, bestätigt eine Restaurantmitarbeiterin, die den Vorfall miterlebt hat, nicht. Petry sei bei dem Vorfall unverletzt geblieben. Die Unbekannten flohen nach wenigen Augenblicken wieder. Vor dem Restaurant hätten sich nach Angaben der Augenzeugin rund 30 linke Aktivisten versammelt, im Restaurant seien maximal zehn gewesen. Petry habe „gelassen“ reagiert, berichtet die Mitarbeiterin.

Auch der Sprecher der Polizei in Northeim, Uwe Falkenhain, bestätigt gegenüber dem Tageblatt den Vorfall. Als Petry gegen 18 Uhr zu einer parteiinternen Veranstaltung in Northeim eintraf, habe sie den Beamten vor Ort von den Ereignissen in Göttingen berichtet, diese aber nicht angezeigt, erklärte Falkenhein. Inzwischen ermittelt die Göttinger Polizei den Vorfall.

Auf ihrer Facebook-Seite gab Petry zunächst an, Anzeige gegen unbekannt erstattet zu haben. Weder bei der Polizei in Göttingen noch in Northeim lag am Mittwochabend eine Anzeige vor. „Wir bereiten die Anzeige vor. Spätestens Donnerstag liegt sie vor“, sagte AfD-Pressesprecher Christian Lüth später am Abend. „Dieser brutale Versuch, die Meinungsfreiheit mit Gewalt einzuschränken, ist niederträchtig“, kommentierte Petry den Angriff. Er zeige, dass linksextreme Gewalt von den Altparteien immer noch sträflich verharmlost werde, und offenbare das „pervertierte Demokratieverständnis der linksradikalen Szene“.

Im Machtkampf bei der AfD ist Petry Widersacherin von Bernd Lucke. Beim Parteitag in Kassel im Juni soll ein alleiniger Vorsitzender gewählt werden.