Seit Ende vergangenen Jahres hat sich das extrem rechte Spektrum der Region Südniedersachsen/Eichsfeld um eine neue Gruppierung erweitert: Der „Freundeskreis Thüringen/Niedersachsen“ betrat die politische Bühne im November 2015 mit sogenannten „Freiheitlichen Bürgertreffs“ in Duderstadt. Es fiel antifaschistischen Strukturen, und damit auch uns als Basisdemokratische Linke, anfangs schwer, eine genaue politische Einordnung dieses Bewegungs-Phänomens der Extremen Rechten vorzunehmen. Der „Freundeskreis“ entstand zunächst im Kontext von Pegida-Demonstrationen und von Björn Höcke (AfD) initiierten Aufmärschen. Inzwischen ist jedoch deutlich erkennbar, dass er sich von einer diffus-völkischen Gruppierung zu einer klassisch neonazistischen Splittergruppe entwickelt hat.
Wir möchten zunächst aufzeigen, wie diese politische und ideologische Fortentwicklung im Laufe eines halben Jahres erfolgte, und wie dies auf den Kundgebungen und Aktionen des „Freundeskreises“ erkennbar war. Ferner wollen wir erörtern, inwieweit Jens Wilke die zentrale Führungsfigur darstellt, und warum sein Ideal von Männlichkeit für den „Freundeskreis“ als kämpferischen Männerbund bestimmend ist. Zusätzlich haben wir versucht, verständlich darzustellen, warum die Gruppierung um Wilke ein organisatorischer Ausdruck von Krisenideologien ist und was das alles mit dem gegenwärtigen Stand des Kapitalismus zu tun hat. Zu guter Letzt möchten wir einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung des „Freundeskreises“ und weiterer extrem rechter Akteure wagen und Handlungsperspektiven für uns als antifaschistische Bewegung vorschlagen.
Eingangs möchten wir allen Freund*innen, Genoss*innen, allen Antifaschist*innen danken, die auch über gemeinsame Gespräche, über das gemeinsame politische Planen und über das gemeinsame Auf-die-Straße-Gehen zu diesem Versuch einer Analyse beigetragen haben.
Die Zeitung könnt ihr hier herunterladen oder die Artikel online lesen!