Rechtsrock und Hüpfburg zum „Eichsfeldtag“ in Leinefelde

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Die Rechtsrock Band „Kraftschlag“ am 13.06.2015 in Leinefelde.

Am 13.05.2015 fand der fünfte sog. „Eichsfeldtag“ in Leinefelde statt. Den Kern der Organisatoren des Events bildeten ca. 40 Neo-Nazis aus dem Umfeld der Kameradschaft Eichsfeld/Northeim.
Unter Führung von Thorsten Heise versammelten sich etwa 350 Neo-Nazis zum gemütlichen Familienfest zwischen Rechtsrock und Hüpfburg. Weiterlesen

Northeimer Zustände

In Bad Nenndorf marschiert 2014 beim von Neonazis organisierten "Trauermarsch" das Umfeld der AG Rhumetal hinter einem "Kameradschaft Northeim"-Transparent. (Bild: Felix M. Steiner)

In Bad Nenndorf marschiert 2014 beim von Neonazis organisierten „Trauermarsch“ das Umfeld der AG Rhumetal hinter einem „Kameradschaft Northeim“-Transparent. (Bild: Felix M. Steiner)

Seit Jahrzehnten ist die Stadt Northeim bekannt für ihr Naziproblem. Auch wenn sie nicht mehr wie noch Ende der Neunziger Jahre die bundesweit größte neonazistische Kameradschaft beherbergt, ist sie weiterhin der Wohnort für einige der bekanntesten Neonazis in Südniedersachsen. Die Aktivitäten von Roland R. und Ruben I. sollen beispielhaft zeigen, dass eine Bereitschaft zur Bekämpfung extrem rechter Strukturen und ihrer Aktivitäten in Northeim nur spärlich vorhanden ist.

Das derzeit aktivste neonazistische Netzwerk der Region ist die sogenannte “AG Rhumetal”. Sie ist ein politischer Zusammenschluss jüngerer Neonazis, welche bereits zuvor unter den Labels “Anti-Antifa Northeim” und “Nationale Sozialisten Northeim” aktiv waren. Die vorherigen Namensgebungen zeigen, wo der organisatorische Schwerpunkt der “AG Rhumetal” zu finden ist: Die knapp 30.000 EinwohnerInnen zählende Stadt, 20 Kilometer nördlich von Göttingen gelegen, ist das Zentrum des Netzwerkes. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass die politisch Aktivsten aus dem Umfeld der “AG Rhumetal” in Northeim leben. Erwähnung müssen hierbei vor allem Fabian Z., Pascal Z. und Roland R. finden. Weiterlesen

Wann tritt ex-DB-Burschenschaft Hannovera Göttingen dem Verband wieder bei?

Burschentag 2015 in Eisenach.

Burschentag 2015 in Eisenach.

Übernommen aus dem Online-Blog „burschenschafterpacktaus.wordpress.com“

Szenekenner waren 2012 erstaunt, als die Burschenschaft Hannovera Göttingen die Deutsche Burschenschaft verlassen hat. Schien der Bund auf Aktivenseite ideologisch doch ganz auf Linie des Verbandes zu sein, wie der öffentlich enthüllte Fall des “Thiazi-Autors Michael J.” (Link zu Hintergründen, Medien) deutlich machte, den die Burschenschaft unter öffentlichem Druck im Oktober ausschloss. Im Dezember hatte der Bund daraufhin die DB verlassen.
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Veranstaltung der Burschenschaft Hannovera mit „Junge Freiheit“-Redakteur

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Foto von der Facebook Seite der Burschenschaft Hannovera vom 21.05.2015

Am 21.05.2015 fand auf dem Haus der Burschenschaft Hannovera ein Vortrag mit dem „Junge Freiheit“-Redakteur Billy Six statt. Dieser stellte sein neues Buch über seinen Aufenthalt im vom Bürgerkrieg geprägten Syrien vor, in welches er 2013 ohne jegliche Aufenthaltsgenehmigung reiste und eine gewisse Zeit in einem Foltergefängnis des von ihm gepriesenen Assad-Regime verbringen musste.
Dem Vortrag folgten circa 20 Personen. Als relevant zu nennen sind hierbei mehrere Aktivitas der Hannovera, unter anderem Lars Steinke, Hans Jensen, Martin Rutsch und Joschua Zachmann, sowie der Alte Herr Olaf Rudzka, welcher in seiner Studienzeit in Göttingen für den RCDS bei den Hochschulwahlen antrat.
Ferner lauschten mit Jens Kaup, stellvertretender Vorsitzender des Kreisverbandes Göttingen/Osterode der AfD, und Marius Dilli, Schatzmeister der „Junge Alternative“-Hochschulgruppe Kassel, zwei Parteikollegen von Lars Steinke dem Vortrag.
Auch ein Burschenschafter aus Kassel war an diesem Abend anwesend. Es handelt sich um den aus Alfeld stammenden Albrecht Diederichs der Kasseler Burschenschaft Germania. Diese ist im Dachverband „Deutsche Burschenschaft“ organisiert.
Die Burschenschaft Hannovera pflegt also nicht nur zur Nazi-Burschenschaft Germania Marburg (https://linksunten.indymedia.org/de/node/77824), mit der sie in einem Kartellverband organisiert sind, sondern auch mit anderen Verbindungen dieses extrem rechten Dachverbandes gute Kontakte. Dies zeigt sich auch am Besuch von Aktivitas der Burschenschaft Hannovera beim diesjährigen Burschentag der „Deutschen Burschenschaft“ (https://burschenschafterpacktaus.wordpress.com/2015/06/04/wann-tritt-ex-db-burschenschaft-hannovera-gottingen-dem-verband-wieder-bei/).
An der Aktivitas lag es demnach wohl nicht, dass die Burschenschaft Hannovera 2012 nach dem Skandal um ihren Nazi-Burschen Michael Jelinek (http://monstersofgoe.de/2012/09/24/bursche-im-nazi-netz/) den Dachverband verließ.

Aus dem Auge – aus dem Sinn…

Thorsten Heises Rechtsrock-Festival im Eichsfeld am 13. Juni 2015

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Neo-Nazis aus der region Göttingen und dem Harz beim Eichsfeldtag am 17.05.2014 in Leinefelde

Vor rund 10 Jahren hat Thorsten Heise Niedersachsen verlassen und sich im thüringischen Eichsfeld, in der Ortsmitte von Fretterode niedergelassen. Nicht zuletzt der aufgebaute Druck gegen ihn, seine Aktivitäten im Rechtsrock-Milieu und die von ihm mitbegründete „Kameradschaft Northeim“ bewogen wohl zu diesem Ortswechsel. Ein guter Zug aus Heises Perspektive. Kaum jemand tritt ihm hier auf die Füße. Auf seinem Anwesen finden NPD-Vorstandstreffen, Zusammenkünfte rechter Burschenschafter und Vortragsveranstaltungen mit Referenten aus der extremen Rechten statt. In seinem Vorgarten ließ er die Überreste eines Ehrenmals für eine SS-Panzerdivision aufstellen und lädt Interessierte zur Besichtigung. Persönlich zog er 2009 für die NPD zum ersten Mal in den Eichsfelder Kreistag ein und wurde 2014 wiedergewählt. Im Thüringer Landesverband ist Heise stellvertretender Vorsitzender. Auch geschäftlich gelang es ihm mit seinem „WB-Versand“ zu expandieren. Erst im März 2015 übernahm er den NPD-eigenen „Deutsche Stimme Versand“. (Mehr zu Thorsten Heise: www.mobit.org/Material/Mobit-HeftThorstenHeise-web.pdf ) Kein Wunder also, wenn es nun aus dem Thüringischen Eichsfeld heißt: „Westdeutsche Zustände verhindern“. So nämlich überschreibt Heise die Werbung für sein diesjähriges Rechtsrock-Festival in Leinefelde. Seit 2011 findet das rechte Spektakel mit mehren Rechtsrock-Musiker_innen, Redner_innen und Kinderprogramm statt. In Thüringen ist er damit in guter Gesellschaft. Jährlich zelebriert dort die Neonaziszene drei bis vier dieser Neonazi-Open Airs. Zuletzt versammelten sich am 23. Mai diesen Jahres zum sogenannten Rock für Meinungsfreiheit rund 1500 Neonazis auf dem Festplatz in Hildburghausen. Sie trafen auf ca. 75(!) Gegendemonstrant_innen. Das sind wahrlich keine „Westdeutschen Zustände“. Aber auch für Heises sogenannten „Eichsfeldtag“ in Leinefelde am 13. Juni zeichnet sich bereits ein ähnliches Debakel ab. Während Heise mit „Kraftschlag“, „Lunikoff-Verschwörung“ und „Frank Rennicke“ Rechtsrock-Prominenz ankündigt, ist von einer Gegenmobilisierung kaum etwas zu spüren. Obwohl Thorsten Heise noch vielen ein Begriff ist, nimmt in diesem Jahr im rund 40 km entfernten Göttingen kaum jemand Notiz vom rechten Treiben „nebenan“.

Rechtsrock mit Beteiligung aus dem Landkreis Göttingen

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Die Band „Nordwind: Roland „Ronni“ Hanser, Karsten Schröder, Timo Schubert, Oliver Keudel

Von der Neonazisene bejubelt und pathetisch mit Youtubevideos beworben hat sich Ende 2014 die Rechtsrockband „Nordwind“ unter neuer Besetzung zurückgemeldet. Zum neuen Personal gehören neben dem Frontmann und Bandgründer Roland „Ronni“ Hanser (Aurachtal/Bayern) und Karsten Schröder (Oer-Erkenschwick/ Nordrhein-Westfalen) auch Oliver Keudel (ehem. Bad Lauterberg) und Timo Schubert aus Harste/Bovenden im Landkreis Göttingen. Nachdem es in der Region Göttingen in Sachen Rechtsrock ruhiger geworden war, treten damit wieder Altbekannte auf den Plan.

Wie Roland Hanser, der Ende der 1980 Jahre die Rechtsrockband „Volkszorn“ (Frankfurt am Main) mitbegründete und später bei „Odins Erben“, dem Vorgängerprojekt von „Nordwind“ als Sänger auftrat, sind auch die drei anderen Bandmitglieder tief in die deutsche Rechtsrockszene verstrickt. Keudel und Schubert spielten zwischenzeitlich gemeinsam mit Hannes Ostendorf (Sänger „Kategorie C“) in dem Projekt „KC – Hungrige Wölfe“ sowie bei der Band Neonazi-Band „Agitator“. Aber auch getrennt können beide auf eine längere Rechtsrock-Geschichte zurückblicken. Während Timo Schubert zusammen mit Karsten Schröder zu den Gründungsmitgliedern der Band „Hauptkampflinie“ (1996 ursprünglich Raum Kassel) gehört, war Oliver Keudel an dem Untergrund-Bandprojekt „Kommando Freisler“ beteiligt.(Der Rechte Rand: Kommando Freisler, in: Der Rechte Rand Nr. 121, Nov./Dez. 2009, S. 5.) Beide Gruppen gehörten lange zu den aktivsten und bekanntesten deutschen Rechtsrockbands. Zur Bekanntheit beigetragen haben besonders ihre expliziten Texte, in denen unverhohlen dem Nationalsozialismus gehuldigt und der Holocaust propagiert wird. So reimte etwa die Band „Kommando Freisler“ auf die Melodie eines deutschen Schlagers: „Ja man muss zuerst das Giftgas in die Kammer füllen. Und um das ganze einen schicken Schleier hüllen. Mit ner Brause und nem Abfluss, wie ne Dusche sieht das aus. Und fertig ist der Holocaust“ Weiterlesen

Verfassungsschutzbericht 2014

vsberichtIn folgendem Text findet ihr einen auszug aus dem Niedersächsischen Verfassungsschutzbericht 2014.

2.6.7 Neonazistische Personenzusammenschlüsse in Niedersachsen

Die Neonaziszene Südniedersachsen umfasst die nur teilweise voneinander abgrenzbaren
rechtsextremistischen Szenen in den Landkreisen Göttingen, Northeim und Osterode. Gewachsene Verbindungen bestehen darüber hinaus zu den Neonaziszenen in Nordhessen und im westlichen Thüringen. Gemeinsam mit Neonazis aus diesen Bereichen betätigen sich Szeneangehörige aus Südniedersachsen u. a. im Ordnerdienst, wie bei den jährlichen Gedenkmärschen in Bad Nenndorf (Landkreis Schaumburg). Die gelegentliche Verwendung der Bezeichnung Kameradschaft Dreiländereck unterstreicht die länderübergreifende Zusammenarbeit.

Enge Bezüge zur ehemaligen Kameradschaft Northeim des Neonazis Thorsten HEISE, der im Jahr 2004 nach Fretterode (Thüringen) verzogen ist, erklären, warum Angehörige der Neonaziszene Südniedersachsen bei zahlreichen Demonstrationen weiterhin das bereits aus den 1990er Jahren bekannte Transparent der Kameradschaft Northeim mit der Aufschrift „Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht!“ verwenden. Darüber hinaus ist die Neonaziszene Südniedersachsen eng mit der subkulturellen Szene und der NPD verzahnt. Die gemeinsame Teilnahme an Zeitzeugenvorträgen, Sonnenwendfeiern oder Balladenabenden und die gemeinsame Organisation von Veranstaltungen sind Ausdruck dieses Zusammenspiels, das sich an folgenden Beispielen dokumentieren lässt. Weiterlesen

Brandanschlag auf Auto: Täter hinterlassen Graffiti auf Hauswand

HNA 29.05.2015

bnr6_logoEinbeck. Unbekannte verübten in der Nacht auf Freitag einen Brandanschlag auf ein Auto, das am Fahrbahnrand der Hägerstraße in Einbeck geparkt war.

Das Auto brannte trotz des Einsatzes der Feuerwehr völlig aus. Die Polizei beziffert den Schaden auf 5000 Euro.

Laut Polizeibericht hatten die Täter den Wagen mit Brandbeschleunigern an mehreren Stellen angesteckt. Anwohner seien dann gegen 2.20 Uhr durch einen lauten Knall auf den Brand aufmerksam geworden und hatten die Polizei verständigt.

An der naheliegenden Hauswand des Fahrzeugbesitzers stellten die Beamten Farbschmierereien fest. Die aufgesprühten Worte und Symbole deuten laut Polizei auf eine politisch motivierte Tat aus dem linken Spektrum hin.

Nogida-Facebook

Screenshot der „Nogida“ Facebook-Seite vom 31.05.2015

Young- und Oldtimer-Treffen von Hardegsen Hardcore

26.05.2015, Göttinger Tageblatt
Young- und Oldtimer-Treffen von Hardegsen Hardcore

bnr6_logoLeder und Chrom treffen auf Plüschteppich-Ausstattung, bis zum Anschlag getunte Autos treffen auf originalgetreu restaurierte Oldtimer. Beim dritten „internationalen Opel und markenoffenen Young- und Oldtimer-Treffen waren am Pfingstsonntag 140 Autos zu sehen, 500 Gäste kamen dazu auf die Burg Hardeg.

Im Mittelpunkt des Geschehens Fahrzeuge aus der „Waffenschmiede Rüsselsheim“ – vom Opel Rekord von 1965 bis zum modernen Corsa. Weiterlesen

Angriff auf AfD-Sprecherin Frauke Petry

27.05.2015, Göttinger Tageblatt

bnr6_logoDie Sprecherin der Partei Alternative für Deutschland (AfD), Frauke Petry, ist am Mittwoch gegen 16 Uhr in dem Göttinger Restaurant Alibaba in der Oberen Karspüle von mehreren, teilweise vermummten Unbekannten verbal angegriffen worden.

Dabei hätten die Angreifer „linksextreme“ Parolen und Beleidigungen skandiert, heißt es auf Petrys Facebook-Seite. Dass die Unbekannten dabei Farbbeutel geworfen und einen Tisch umgeworfen hätten, wie von Petry weiter behauptet, bestätigt eine Restaurantmitarbeiterin, die den Vorfall miterlebt hat, nicht. Petry sei bei dem Vorfall unverletzt geblieben. Die Unbekannten flohen nach wenigen Augenblicken wieder. Vor dem Restaurant hätten sich nach Angaben der Augenzeugin rund 30 linke Aktivisten versammelt, im Restaurant seien maximal zehn gewesen. Petry habe „gelassen“ reagiert, berichtet die Mitarbeiterin.
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